Wir fragen uns auch manchmal, ob Design Thinking wirklich so vielfältig einsetzbar ist, wie es immer wieder betont wird. Es hat sich zweifellos zu einem Buzzword entwickelt. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Konzept und wie setzen Agenturen diese Herangehensweise ein?
Design Thinking ist eine agile und auf den Kunden fokussierte Methode, um Probleme besser zu verstehen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Man übernimmt die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer in Bezug auf das Problem und analysiert es gründlich. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wird durch den Einsatz verschiedener Techniken und Tests die optimale Lösung erarbeitet. Von Anfang an werden alle Beteiligten einbezogen. Ein multidisziplinäres Team bringt unterschiedliche Denkweisen und Ideen zusammen, um gemeinsam den Lösungsprozess voranzutreiben. Dieser Prozess verläuft nicht linear, sondern zeichnet sich durch verstärkte Zusammenarbeit und zahlreiche Iterationen aus. Dabei werden Lösungen weiterentwickelt und konkretisiert. Wenn nötig, werden Schritte zurückgegangen, Ansätze verworfen oder neue hinzugefügt. Ein kontinuierlicher Fluss von Beobachtung, Problemdefinition, Ideengenerierung, Prototypenentwicklung und Testen prägt diesen Prozess, der niemals stillsteht.
Verständnis: Wie sieht die Ausgangslage aus und was ist das genaue Problem? Beobachtung: Verstehen der Bedürfnisse und Prioritäten der Kundinnen und Kunden sowie der aktuellen Lösungsansätze. Perspektive definieren: Zusammenführen des Problems und der Kundenbedürfnisse, Festlegen des Lösungsrahmens. Ideenentwicklung: Generieren von Ideen, Skizzieren und Priorisieren von Lösungsansätzen. Prototypenentwicklung: Ausgestaltung möglicher Lösungsansätze, Erstellen konkreter Prototypen der Lösungsszenarien. Testen: Formulieren und Evaluieren von Hypothesen. Wie bewerten die Kunden die Lösungsideen? Nach den Tests kann der Prozess in verschiedene Richtungen weitergehen. Möglicherweise muss man aufgrund neuer Erkenntnisse von vorn beginnen. Oder es geht darum, den Prototypen zu verfeinern oder neue Ideen zu suchen, weil sich das Problem als anders herausstellt als angenommen. Sobald das Projektteam zufrieden mit der Lösung ist und sie erfolgreich von den Nutzerinnen und Nutzern validiert wurde, kann die Umsetzung starten.
Der Segen und Fluch des Design Thinking liegt darin, dass heute viele Interpretationen damit verbunden werden. Design Thinking bezeichnet sowohl die Methode, Probleme in den definierten Schritten ganzheitlich anzugehen und zu lösen, als auch eine Haltung gegenüber den Nutzerinnen und Nutzern. Wenn diese Denkweise gemeinsam geteilt wird, entsteht eine Innovationskultur, die mindestens für innovative Lösungsansätze förderlich ist. Durch eine nutzerzentrierte Haltung wird bewusst darauf geachtet, die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer besser zu verstehen und festzuhalten. Der Dialog zwischen ihnen und dem multidisziplinären Team steht immer im Fokus. So wird das Problem detailliert erfasst und verstanden. Diese Herangehensweise erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die entwickelten Lösungen die Probleme tatsächlich lösen.
Eine gemeinsame Denkweise erleichtert die Zusammenarbeit in Teams mit unterschiedlichen Hintergründen. Die verschiedenen Phasen des Design Thinking fördern eine strukturierte Vorgehensweise. Durch Interaktionen können mehrere Lösungsansätze unter direkter Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse erarbeitet werden. Die einzelnen Schritte gewährleisten, dass gründlich evaluierte Lösungsansätze tatsächlich das definierte Problem lösen. Die Struktur ermöglicht es zudem, bei Bedarf zusätzliche Runden (Iterationen) einzufügen und mehr Zeit zu investieren. Die Einbeziehung verschiedener Parteien von Anfang an fördert bessere und vielfältigere Lösungen. Alle können von Beginn an am Projekt teilhaben, ihre Expertise einbringen und sind motiviert, mitzuwirken. Entscheidungen werden nicht isoliert getroffen und von oben herab kommuniziert. Keine Meinung wird ausgeschlossen oder vergessen. Je vielfältiger das Projektteam und die beteiligten Personen sind, desto breiter ist die Unterstützung für die Lösung und desto größer die Chance auf innovative Ansätze. Entwicklerinnen und Entwickler können beispielsweise von Anfang an technisches Feedback zu verschiedenen Lösungsansätzen geben und technische Umsetzungen skizzieren und planen. So wird überprüft, ob Lösungen machbar und effizient sind. Durch Nutzertests werden Lösungsansätze bewertet, und es ergeben sich zusätzliche Einblicke in das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer. Letztendlich wird die Konzeptionsphase gestärkt und der Austausch intensiviert. Das führt zu durchdachten Lösungen und effizienter Umsetzung.
leitform - Patrick Bayer
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