Autor: Patrick Bayer
Lesedauer 15 Minuten
In der Welt der Signaletik spielen Landmarks eine entscheidende Rolle. Sie sind nicht nur Orientierungspunkte im physischen Raum, sondern auch visuelle Anker, die dazu beitragen, die Navigation und das Verständnis eines Raumes zu erleichtern. Doch was genau sind Landmarks und warum sind sie so wichtig?
Landmarks, oder auch Orientierungspunkte, sind markante und leicht erkennbare Elemente in einer Umgebung. Diese können architektonische Strukturen, Kunstwerke, besondere Landschaftsmerkmale oder sogar auffällige Schilder sein. Landmarks dienen als visuelle Anker, die Menschen helfen, ihren Standort zu bestimmen und ihren Weg zu finden.
Landmarks bieten klare Orientierungspunkte, die Menschen helfen, sich in unbekannten Umgebungen zurechtzufinden. Ein gut platzierter Orientierungspunkt kann den Stress und die Verwirrung reduzieren, die oft mit der Navigation in komplexen Räumen verbunden sind. In grossen Gebäuden wie Flughäfen, Einkaufszentren und Bahnhöfen sind auffälligen Landmarks besonders wichtig, da sie als Fixpunkte dienen, an denen sich Menschen orientieren können.
Landmarks tragen zur Identität eines Ortes bei. Ein markanter Orientierungspunkt kann das Image eines Gebäudes oder einer Umgebung prägen und eine emotionale Verbindung schaffen. Beispiele hierfür sind berühmte Kunstwerke oder einzigartige architektonische Elemente, die ein Gebäude unverwechselbar machen. Diese Landmarks geben einem Ort nicht nur Charakter, sondern können auch als Symbol für den gesamten Standort dienen.
In der Signaletik schaffen Landmarks eine visuelle Hierarchie, die wichtige Bereiche hervorhebt und die Aufmerksamkeit der Besucher lenkt. Durch die klare Strukturierung von Orientierungspunkten wird es einfacher, sich in einem Raum zurechtzufinden und wichtige Orte schnell zu erkennen. Eine gut durchdachte visuelle Hierarchie hilft, den Besucherfluss zu lenken und Staus oder Verwirrung zu vermeiden.
Für Menschen mit kognitiven oder visuellen Beeinträchtigungen können Landmarks eine unverzichtbare Hilfe sein. Sie bieten klare, gut erkennbare Bezugspunkte, die es erleichtern, sich sicher und selbstständig zu bewegen. Barrierefreie Landmarks sind oft taktil, visuell kontrastreich oder akustisch markiert, um eine breite Nutzerschaft zu unterstützen.
Landmarks tragen zur ästhetischen und kulturellen Bedeutung eines Raumes bei. Sie können Kunstwerke, architektonische Meisterwerke oder kulturell bedeutsame Symbole sein, die nicht nur der Orientierung dienen, sondern auch die Geschichte und Kultur eines Ortes widerspiegeln. Diese Landmarks bereichern die Umgebung und bieten den Besuchern ein tieferes Verständnis und eine stärkere Verbindung zu dem Ort.
Der Shard ist nicht nur das höchste Gebäude in London, sondern auch ein wichtiger Orientierungspunkt. Seine markante Glasarchitektur und die beleuchtete Spitze machen ihn aus vielen Teilen der Stadt sichtbar. Als Landmark dient der Shard sowohl Einheimischen als auch Touristen als Referenzpunkt, um ihre Position in der Stadt zu bestimmen.
Das Centre Pompidou ist ein ikonisches Beispiel für moderne Architektur und dient als wichtiger Orientierungspunkt im Pariser Stadtteil Beaubourg. Mit seiner auffälligen Rohrkonstruktion und den lebendigen Farben ist das Gebäude leicht zu erkennen und zieht viele Besucher an. Es fungiert nicht nur als Landmark, sondern auch als kulturelles Zentrum.
Viele Universitäten nutzen grosse, auffällige Stelen als Landmarks, um wichtige Punkte auf dem Campus zu markieren. Diese Stelen enthalten oft Karten, Informationen und Wegweiser, die den Studenten und Besuchern helfen, sich zurechtzufinden.
Der Art Deco District in Miami Beach ist ein hervorragendes Beispiel für kulturelle und architektonische Landmarks. Die charakteristischen Gebäude mit ihren neonbeleuchteten Fassaden und einzigartigen Designs machen diesen Bezirk leicht erkennbar und dienen als Orientierungspunkte für Besucher.
Federation Square ist ein bedeutender öffentlicher Platz im Herzen von Melbourne. Mit seinen auffälligen, geometrisch gestalteten Gebäuden und offenen Plätzen ist der Platz ein wichtiger Treffpunkt und Orientierungspunkt für die Einwohner und Touristen der Stadt.
Die farbenfrohe Skulptur "Nana" im Zürich Hauptbahnhof, geschaffen von Niki de Saint Phalle, beschützt alle Reisenden im Bahnhof. Die markante und auffällige Skulptur dient als wichtiger Orientierungspunkt und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Im Jewel Changi Airport befindet sich der Rain Vortex, der höchste Indoor-Wasserfall der Welt. Er dient als atemberaubendes Landmark und zentraler Orientierungspunkt für Reisende.
In der Lobby des Marina Bay Sands Hotels in Singapur befindet sich eine riesige Skulptur, die "The Cloud" genannt wird. Diese schwebende Skulptur dient als zentraler Orientierungspunkt für die Gäste.
Aus meiner Sicht sind Landmarks ein unverzichtbarer Bestandteil effektiver Signaletik. Sie bieten nicht nur Orientierung und Navigation, sondern tragen auch zur Identität und Charakter eines Ortes bei. Durch die bewusste Integration von Landmarks in die Gestaltung von Orientierungssystemen können wir Räume schaffen, die intuitiver, zugänglicher und einladender sind. In einer Welt, in der die Komplexität unserer gebauten Umgebung ständig zunimmt, bleibt die Bedeutung von klaren und gut gestalteten Landmarks unübertroffen. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Orientierungspunkte nicht nur funktionale, sondern auch ästhetische und emotionale Rollen übernehmen können. Sie sind ein integraler Bestandteil unserer visuellen und kulturellen Landschaft und tragen massgeblich zur positiven Benutzererfahrung bei.
leitform - Patrick Bayer
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