Autor: Patrick Bayer
Lesedauer 15-20 Minuten
Stell dir vor, du betrittst einen Raum, in dem nicht nur Wände und Wege auf dich warten, sondern auch eine lebendige Sprache aus Schriftarten, Symbolen und visuellen Elementen. Hier, in der faszinierenden Welt der Signaletik, entfaltet sich das Human Centered Design (HCD) in jeder gestalterischen Entscheidung.
Jede Schriftart, jedes Symbol erzählt eine Geschichte, von Eleganz bis Modernität, bewusst gewählt, um nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern auch eine emotionale Verbindung herzustellen. Einheitliche Gestaltungselemente gehen über reine Beschilderung hinaus; sie schaffen eine visuelle Identität, die nicht nur orientiert, sondern auch ein Gefühl von Gemeinschaft verstärkt. Kontrastierende Farben und Formen werden zu visuellen Akzenten, die nicht nur gesehen, sondern als künstlerischer Ausdruck wahrgenommen werden.
In dieser Welt, wo die Signaletik mehr ist als nur ein Wegweiser, erkunden wir, wie HCD nicht nur den Raum erklärt, sondern ihn auch als künstlerischen Ausdruck verzaubert.
Tauchen wir gemeinsam in die faszinierende Geschichte des Human Centered Design ein und erkennen, dass die Idee, Produkte und Umgebungen nach den Bedürfnissen der Nutzer zu gestalten, nicht nur dem technologischen Zeitalter entspringt. Bereits in den frühen Phasen der Menschheitsgeschichte war es entscheidend, Werkzeuge und Lebensräume so zu gestalten, dass sie den Menschen dienten. Diese evolutionäre Reise zeigt, dass die Fokussierung auf den Menschen nicht nur zeitgemäss, sondern auch essenziell ist.
In der Städteplanung über verschiedene Epochen hinweg spielten die Prinzipien des Human Centered Design eine bedeutende Rolle. Die Gestaltung von Strassen, Gehwegen und öffentlichen Plätzen wurde und wird bis heute so konzipiert, dass sie die Bedürfnisse der Gemeinschaft berücksichtigt. Ziel ist es, eine sichere, zugängliche und harmonische Umgebung zu schaffen, die das tägliche Leben der Menschen bereichert. Diese Planungsansätze sind historische Vorläufer des HCD, da sie schon früh den Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer legten.
Im Innenbereich spielte die Signaletik eine zentrale Rolle. Schon in den prächtigen Palästen des Mittelalters gab es subtile Zeichen und Symbole, um Besuchern den Weg zu weisen. Die königlichen Schlösser Europas beispielsweise nutzten kunstvolle Beschilderungen und Piktogramme, um Räume zu kennzeichnen und den Gästen Orientierung zu bieten. Dies zeigt, dass schon in der Geschichte die Zeichen für die Orientierung der Menschen auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten waren, ein grundlegendes Prinzip des HCD.
Die historischen Beispiele von Städteplanung und Signaletik im Innenbereich verdeutlichen, wie frühzeitig Prinzipien des Human Centered Design angewendet wurden, um Umgebungen nicht nur funktional, sondern auch zugänglich und benutzerfreundlich zu gestalten. Damit wird die Wurzel des HCD-Gedankens in historischen Kontexten klarer.
In der Evaluationsphase tauchen wir tief in die Seele des Raumes ein. Wir analysieren nicht nur physische Strukturen, sondern erfassen die emotionalen Verbindungen und Bedürfnisse der Nutzer. Diese Bewertung ist der Schlüssel, um die einzigartige Persönlichkeit eines jeden Ortes zu verstehen.
Hier geht es darum, nicht nur oberflächlich zu verstehen, sondern die Geschichten der Nutzer zu entdecken. Durch Interviews, Beobachtungen und empathisches Zuhören erschaffen wir eine tiefgehende Verbindung zu den Menschen, die den Raum nutzen.
In der Definitionsphase destillieren wir die gewonnenen Erkenntnisse. Wir formulieren klare Ziele und definieren, wie die Beschilderung nicht nur informieren, sondern auch emotional berühren kann. Diese Phase ist der Kristallisationspunkt, der den Weg für die kreative Gestaltung ebnet.
Die Gestaltungsphase ist der kreative Höhepunkt. Hier nehmen wir die definierten Ziele und erschaffen eine Beschilderung, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch und emotional ansprechend ist. Jedes Schild wird zu einem Kunstwerk, das die Geschichten des Raumes erzählt und die Nutzer durch eine visuelle Symphonie führt.
Prototypen werden zu lebendigen Geschichten. Durch Nutzertests formen wir die Beschilderung nicht nur nach Ästhetik, sondern nach der emotionalen Resonanz, die sie auslöst. Die Beschilderung wird nicht nur gesehen, sondern erlebt.
Die optimierten Konzepte werden nicht einfach umgesetzt, sondern in den Raum integriert. Jedes Schild wird Teil einer harmonischen Symphonie, die die Menschen durch den Raum leitet und dabei auch ästhetischen Genuss bietet.
In der Welt der Signaletik ist die Wahl der Schriftarten und Symbole von entscheidender Bedeutung. Jede Schriftart und jedes Symbol fungieren wie Buchstaben in einer visuellen Sprache, die mehr als nur Informationen übermittelt – sie erzählen eine Geschichte. Von der eleganten Serifenschrift, die Tradition und Raffinesse vermittelt, bis zur modernen, klaren Sans-Serif, die auf Minimalismus und Funktionalität hinweist, jede Entscheidung wird bewusst getroffen. Diese Schrift- und Symbolauswahl zielt nicht nur darauf ab, den Weg zu weisen, sondern auch eine emotionale Verbindung herzustellen. Eine geschwungene Kurve oder ein minimalistisches Piktogramm können nicht nur den Weg anzeigen, sondern auch eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre vermitteln, die die Nutzer positiv anspricht.
Die Einheitlichkeit in der Signaletik geht über die rein funktionale Beschilderung hinaus. Sie schafft eine visuelle Identität, die den gesamten Raum durchzieht und nicht nur orientiert, sondern auch ein Gefühl von Gemeinschaft verstärkt. Durch die konsequente Anwendung von Farben, Schriftarten und Designelementen entsteht ein zusammenhängendes visuelles Erscheinungsbild. Dies fördert nicht nur die klare Orientierung, sondern erzeugt auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. In einem Einkaufszentrum beispielsweise können einheitliche Gestaltungselemente den Eindruck einer gemeinsamen Identität erzeugen, die über einzelne Geschäfte hinausreicht. Dieses visuelle Gemeinschaftsgefühl schafft eine angenehme und vertraute Umgebung für die Nutzer.
Farben und Formen in der Signaletik werden zu kreativen Werkzeugen, um Aufmerksamkeit zu lenken und eine visuelle Harmonie zu schaffen. Der bewusste Einsatz von kontrastierenden Farben und Formen dient nicht nur dazu, Informationen zu betonen, sondern auch, visuelle Akzente zu setzen. Ein leuchtendes Piktogramm vor einem kontrastreichen Hintergrund kann beispielsweise den Blick lenken und wichtige Hinweise hervorheben. Diese Gestaltungselemente dienen nicht nur der Funktionalität, sondern werden auch als künstlerischer Ausdruck wahrgenommen. Die Signaletik wird so zu einem integralen Teil des architektonischen Gesamtkonzepts, das nicht nur den Weg weist, sondern auch ästhetischen Genuss bietet und den Raum als kreativen Ausdruck erlebbar macht.
leitform - Patrick Bayer
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